LinkedIn weist derzeit weltweit über 1,1 Milliarden Mitglieder und ist als Plattform für das Recruiting sowie für die Pflege bestehender Geschäftskontakte als auch dem Knüpfen neuer geschäftlicher Verbindungen bekannt. Daneben bietet das Netzwerk unter anderem Marketern und Marketerinnen auch die Möglichkeit, sehr zielgerichtete Werbung zu schalten. Werbetreibende können Kampagnen an Zielen wie Markenbekanntheit, Lead-Generierung oder Interaktionsrate ausrichten.
Insbesondere im B2B-Umfeld ist LinkedIn eine interessante Werbeplattform, da das Netzwerk im Vergleich zu anderen sozialen Netzwerken über tiefergehende Benutzerdaten verfügt. Werbetreibende können sich diese Datenvielfalt zunutze machen, um auch sehr spezielle Zielgruppen ohne Streuverluste anzusprechen.
LinkedIn Ads erstellen: So funktioniert der Kampagnen-Manager
Um Anzeigen auf LinkedIn gestalten zu können, bedarf es eines Kontos im sogenannten Kampagnen-Manager. Dort können Anzeigenkampagnen aufgesetzt sowie Budgets und Ziele festgelegt werden.
Außerdem erhalten Nutzer dynamische, visuelle Berichte zur Kampagnenperformance. Es werden Aktionen, die durch die jeweilige Kampagne generiert werden, aufgelistet, darunter Gefällt-mir-Angaben, geteilte Beiträge, Kommentare und Klicks.
LinkedIn Werbung schalten: Targeting, Budget und Gebote im Überblick
Auch eine Darstellung demografischer Kategorien der LinkedIn Mitglieder, die auf die Anzeigen klicken, unterteilt in Account-, Kampagnen- und Anzeigenebene ist möglich.
Im ersten Schritt wird das Kampagnenziel festgelegt. Hier kann zwischen Awareness, Consideration und Conversion gewählt werden. Das Ziel bestimmt dabei, wie es bei der Kampagnenerstellung weitergeht.
LinkedIn Targeting: So erreichen Sie Ihre ideale Zielgruppe
Als nächstes müssen die Targeting-Kriterien angepasst werden. Dadurch erfolgt die Auswahl der Zielgruppe.
Neben demografischen Merkmalen bietet LinkedIn sehr umfangreiche Targeting-Möglichkeiten – ein sehr großes Plus der Community: Es kann aus 20 verschiedenen zielgruppenbezogenen Attributkategorien gewählt werden, darunter:
- Unternehmensgröße
- Unternehmensname
- Besuchte Universitäten der Mitglieder
- Interessen der Mitglieder
- Gruppen der Mitglieder
- Kenntnisse und Fähigkeiten
- Jobbezeichnung
- Karrierestufe
- Zertifikate
- Karriereverläufe
- Event-Teilnahmen
Darüber hinaus ermöglichen CRM-basierte Zielgruppen (Custom Audiences via API) eine besonders präzise Ansprache bestehender Kontakte, während KI-gestützte Empfehlungen auf Basis früherer Kampagnen- oder Website-Daten die Zielgruppeneinstellungen zunehmend automatisiert und optimiert unterstützen.
Danach folgt die Festlegung des Budgets und des Zeitplans. Das ausgewählte Kampagnenziel bestimmt dabei, welche Gebotstypen ausgewählt werden können. Zu Beginn der Kampagne wird ein Gebot abgegeben, mit welchem dann, innerhalb einer Auktion gegen Angebote anderer Marketer und Marketerinnen, die dieselbe Zielgruppe erreichen möchten, angetreten wird. Mit dem Gebot wird festgelegt, wie viel pro Klick, Impression bzw. Sendung ausgegeben werden soll.
Die Attraktivität der gewählten Zielgruppe und das spezifische Angebot bestimmen den Betrag, der benötigt wird, um die Auktion zu gewinnen.
Es kann zwischen den Gebotstypen manuell, Zielkosten und maximale Verbreitung (automatisiert) gewählt werden.
Automatisierte Angebote können für alle Kampagnenziele genutzt werden und erzielen die besten Ergebnisse für das vorgegebene Budget. Sie sind außerdem zeitsparend und werden gezielt ausgespielt.
Zielkostenangebote gehen mit vorhersehbaren Kosten einher, verfügen über eine gezielte Ausspielung, sind zeitsparend und erzielen die bestmöglichen Ergebnisse anhand festgelegter Kosten pro Ziel.
Die Festlegung eines manuellen Gebots eignet sich für alle Ziele außer Brand Awareness. Die festgelegten maximalen Gebote werden nicht überstiegen und das Gebot wird nicht optimiert.
Für alle Gebotstypen können Tages- oder Gesamtbudgets festgelegt werden. Auf Basis dieser Voreinstellungen wird anschließend das Anzeigenformat ausgewählt.
Anzeigenformate auf LinkedIn: Diese Werbearten gibt es
LinkedIn bietet eine Vielzahl an Werbeformaten, die je nach Zielsetzung – etwa Reichweite, Lead-Generierung oder Website-Traffic – flexibel eingesetzt werden können. Von klassischen Feed-Anzeigen über personalisierte Formate bis hin zu interaktiven Direktnachrichten reicht die Auswahl. Im Folgenden stellen wir die wichtigsten LinkedIn Ad-Formate im Überblick vor – samt Vorteilen und Anwendungsbereichen.
Sponsored Content
Gesponserte Anzeigen stellen beworbene LinkedIn-Posts dar. Es kann zwischen verschiedenen Anzeigenformaten gewählt werden: Single Image Ads, Video Ads und Carousel Ads.
Sponsored Content eignet sich, um die wichtigsten Zielgruppen anzusprechen und eine aktive Zielgruppe mit nativen Anzeigen geräteübergreifend zu erreichen. Des Weiteren können mit Sponsored Content Leads generiert, die Brand Awareness gesteigert und wichtige Beziehungen gestärkt werden.
Message Ads
Mit Message Ads können potenzielle Kunden über Direktnachrichten erreicht werden. Dies bewirkt eine sofortige Handlung und treibt Reaktionen und Antworten stärker voran als das klassische E-Mail-Marketing. Hier ist allerdings Taktgefühl angesagt. Man bewegt sich quasi im Intimbereich der Nutzer und plumpe werbliche Ansprache ist äußerst unbeliebt und wenig zielführend. Wir empfehlen Ihnen eher das sogenannte Social Selling.
Text Ads
Text Ads sind einfache Anzeigen, die rechts vom LinkedIn-Feed als Werbetext mit kurzer Überschrift und quadratischem Bild erscheinen. Mit diesen PPC- (Pay-per-Click) oder CPM Anzeigen können in kurzer Zeit Kampagnen auf den Weg gebracht werden, da sie sich einfach gestalten lassen. Es empfiehlt sich, die Botschaften an Mitglieder und Fach- und Führungskräfte anzupassen, die erreicht werden sollen.
Dynamic Ads
Dynamic Ads gleichen optisch Text Ads – allerdings mit einem Unterschied: Bei Dynamic Ads wird jede Anzeige personalisiert und an das Profil des Betrachters angepasst. Dies geschieht, indem der Benutzer mit eigenem Namen angesprochen und sein Profilbild angezeigt wird. Das Engagement kann mit drei verschiedenen Formaten gesteigert werden: Follower Ads, Spotlight Ads und Stellenanzeigen. Follower Ads dienen der Bewerbung der Unternehmensseite. Ein Follow wird durch einen Klick auf die Anzeige eines Mitglieds ausgelöst.
Spotlight Ads steigern den Website-Traffic und motivieren zu Handlungen wie einer Registrierung für ein Event. Zudem können Produkte in den Mittelpunkt gestellt werden.
Über personalisierte Ads in Form von Stellenanzeigen wird die Bewerberanzahl gesteigert: Diese werden den Top-Kandidaten geräteübergreifend angezeigt.
First Impression Ads & CTV Ads
Seit 2024 testet LinkedIn neue Formate wie First Impression Ads – exklusive Platzierungen im Feed – und Connected TV Ads (CTV), bei denen Anzeigen auf Smart TVs ausgespielt werden. Diese befinden sich derzeit noch in ausgewählten Märkten in der Einführung.
LinkedIn Ads Kosten: So viel Budget sollten Sie einplanen
Preise für Ads lassen sich nicht pauschal festlegen, sondern werden von dem Kampagnenziel und der Zielgruppe bestimmt. Insgesamt sind CPCs bei LinkedIn deutlich höher als auf anderen Plattformen. Allerdings ist auch die Conversion-Rate deutlich höher, was auf das tiefgreifendere Wissen von LinkedIn über die eigenen Nutzer und Unternehmen zurückzuführen ist.
LinkedIn Kampagnen optimieren: So verbessern Sie Ihre Ergebnisse
Wie bei anderen Social-Media-Werbemaßnahmen gilt es, die Kampagnen zu optimieren. So empfiehlt es sich, das Budget oder die Gebote hin und wieder anzupassen. Im Hinblick auf das Budget können Tagesbudgets festgelegt werden, die die Kampagne abbremsen. In diese sollte gezielt am Anfang investiert werden. Bei der Festlegung von höheren Tagesbudgets können mehr Aktivitäten und Daten generiert werden. Auch die Relevanz von Anzeigen wirkt sich auf das Budget aus. Diese sollten stetig auf die Zielgruppe angepasst werden, um das Budget im Laufe der Zeit effektiver zu nutzen.
LinkedIn bietet inzwischen umfangreiche Reporting-Funktionen, wie den Company Engagement Hub, Conversion-API-Anbindungen und KI-basierte Optimierung von Qualified Leads.
Fazit: LinkedIn Ads im B2B-Marketing richtig nutzen
Durch die extrem detaillierten Targeting-Möglichkeiten eignet sich LinkedIn für B2B-Unternehmen als sehr effektives Tool zur Zielgruppenansprache. Um die jeweilige Zielgruppe gezielt zu erreichen, sollten sich Unternehmen im Vorfeld überlegen, welche Nutzer sie ansprechen möchten, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Diese Zielgerichtetheit ermöglicht eine Ansprache ohne große Streuverluste. Allerdings hat diese Passgenauigkeit einen Preis – der sich durch die höheren Conversions jedoch häufig rechnet.
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